Krisen können jederzeit entstehen. Gerade im Arbeitsalltag denkt man vorrangig eher an Arbeitsunfälle. Diese sind glücklicherweise im letzten Jahrzehnt sehr zurückgegangen.
Dennoch sind sie nicht auszuschließen. Dazu kommen psychische Krisen, die jederzeit bei Mitarbeiter/innen und Führungskräften auftreten können.

Was verstehen wir unter einer psychischen Krise?

Eine psychische Krise ist kein krankhafter Zustand. Sie kann jeden Menschen in jeder Lebensphase betreffen.

Belastende Ereignisse, sowohl im Arbeitsleben als auch im privaten Lebensbereich, können den Menschen in einen Engpass führen, wo er keinen Ausweg im rationalen Sinn mehr findet. Sämtliche Pläne oder Handlungsschritte lösen sich auf. Das Gefühl macht sich breit, dass bisherige Lebensbewältigungsstrategien nicht ausreichend greifen und zu einer beruhigenden Lösung führen. Eigene Lebensziele werden in Frage gestellt.

Dieses Versagen führt dazu, dass der Betroffene ein starkes Gefühl der Überforderung erlebt. Dieses Gefühl führt zu irrationalem Handeln und teilweise zu starken Reaktionen des vegetativen Nervensystems. Der/die Betroffene schwitzt, hat einen Schüttelfrost und kann das Zittern nicht beherrschen. Psychische Reaktionen sind Spannungszustände, Ärger, Verzweiflung, Panik, Traurigkeit bis hin zu Lebensüberdruss.
Erfolgt keine rechtzeitige Unterstützung, können Suizidgedanken oder Gewalt- und Aggressionshandlungen die Folge sein. Längerfristig nicht behandelt kann es zu Alkohol- und Medikamentenmissbrauch, psychosomatischen oder schweren psychischen Störungen kommen.

Ereignisse oder Lebensumstände, die zu krisenhaften Entwicklungen führen:

  • Verlustkrisen: ausgelöst durch plötzlich auftretende Ereignisse, z.B. der Tod einer nahestehenden Person, der Ausbruch einer lebensbedrohlichen Erkrankung, Trennungen und Verluste, plötzlicher Arbeitsplatzverlust u.ä.
  • Traumata: schwere psychische und körperliche Belastungen, z.B. nach schwerwiegenden Arbeitsunfällen, Verkehrsunfällen, Gewalttaten, Katastrophen, mit denen der Mensch unter normalen Umständen keine Erfahrung macht.
  • Burnout-Ausbruch: hat sich bereits schon lange vorher in den unterschiedlichen Facetten angekündigt und bricht dann vermeintlich plötzlich in der letzten Stufe (der totalen Erschöpfung) aus. Der/die Betroffene ist nicht mehr fähig ihre unmittelbare Tätigkeit abzuschließen. Der Erschöpfungszustand (die Krise) äußert sich meist in starkem Weinen, Atemnot, Herzflattern oder Herzrasen, Schwitzen, Schüttelfrost und mögliche Schreianfälle.

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