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Ursachenforschung und Verbesserung eines Leistungseinbruches einer Abteilung
Ausgangslage:
In einem mittelständischen Unternehmen konnte in einer Abteilungen folgendes beobachtet werden: Selbstkündigungen häuften sich. Mehrere Mitarbeiter/innen gingen maximal 3 Tage in den Krankenstand. Die bisher gewohnte Leistung dieser Abteilungen konnte nicht mehr erreicht werden. Man vermutete, dass aufgrund der Kündigungen von Kolleg/innen eine Leistungseinbuße zu erwarten war. Über einen längeren Zeitraum mit erfolgreicher Nachbesetzung zeigte sich allerdings, dass kein Leistungsanstieg bis zum gewohnten Ausmaß erreicht werden konnte.
Problemlösung:
Um möglichst zu einer raschen Einschätzung der Situation zu kommen, wurden Tiefeninterviews mit ausgewählten Mitarbeiter/innen durchgeführt. Dabei wurden sowohl „neue“ Mitarbeiter/innen als auch schon lange in der Firma arbeitende Mitarbeiter/innen befragt. Durch eine Analyse der Krankenstandstage und Ursachen im Zusammenhang mit inhaltlichen Komponenten des Arbeitsaufwandes in der Abteilung konnte folgendes festgestellt werden:
Die Abteilung ist als Schnittstelle für die anderen Abteilungen einem großen Druck ausgesetzt. Hoch motivierte und kompetente Mitarbeiter/innen leisten nicht nur ihr Tagesgeschäft, sondern sind oft aufgefordert, rasche Lösungen zu finden, die Kreativität erfordern. Die Verausgabung, die von den Mitarbeiter/innen in diesen Fällen passiert, wird nicht bemerkt bzw. geschätzt – teilweise auch, weil es die anderen Abteilungen gar nicht wissen. Der Vorgesetzte der Abteilung genoss die vorige Situation, ein perfektes Team zu haben. Mitarbeiter/innen, die selbst kündigten, verließen das Unternehmen aufgrund von hoher Frustration und Enttäuschung über die Missachtung des Einsatzes. Mitarbeiter/innen, die im Unternehmen blieben, resignierten innerlich und reduzierten ihren Einsatz zur Vorbeugung von Burnout. Dies war auch der Grund für die Leistungsreduktion.
Spezielle Workshops mit allen Mitarbeiter/innen zur Problemlösung, Reflexionsgespräche mit den Vorgesetzten und Entwicklung von Einsatz/Verausgabungsbarometern konnte die Situation zur Zufriedenheit verbessert werden. [Top]
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